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Was hinter Career Cushioning steckt – und wie Sie als Arbeitgeber gegensteuern

von | Feb. 19, 2025 | Mitarbeitermotivation

Erfahren Sie, was Career Cushioning genau ist, was es für Unternehmen bedeutet und wie Sie als Arbeitgeber oder Personaler:in am besten damit umgehen.

Career Cushioning Definition: Was ist Career Cushioning?

Das Phänomen Career Cushioning, zu Deutsch etwa „die Karriere abfedern“, kommt ursprünglich aus der Dating-Szene. Cushioning beschreibt dort, dass sich jemand weitere Optionen offenhält, falls es mit dem aktuellen Dating-Partner bzw. der Beziehung nicht klappt.  

 

Im Berufsleben wird der Begriff verwendet, wenn Angestellte einen Plan B in der Hinterhand behalten, falls der Job in Gefahr gerät, z. B. durch Massenentlassungen. Es handelt sich also um eine Art Sicherheitsnetz bzw. Notfallplan. Aber auch fehlende Aufstiegschancen beim aktuellen Arbeitgeber können ein Grund für Career Cushioning sein. Wer zudem wenig Wertschätzung erfährt oder in der jährlichen Gehaltsrunde leer ausgeht, schaut sich bald anderweitig um und hält sich dank Career Cushioning weitere Optionen offen.  

 

Manche Mitarbeitende nutzen Career Cushioning auch, um das Selbstvertrauen zu stärken. Denn alternative Optionen am Arbeitsmarkt geben Sicherheit. Das Gefühl, von anderen Unternehmen mit den eigenen Fähigkeiten und Qualifikationen „gewollt“ zu sein und optionale Karrierewege zu haben, kann das Selbstbewusstsein – beispielsweise bei einer Gehaltsverhandlung – durchaus stärken.

Career Cushioning und Blind Signing

Dass es den Career-CushioningTrend gibt, hat auch etwas mit dem sog. Blind Signing (überstürztes Unterschreiben) zu tun. Gerade Berufseinsteiger:innen, die wenig Erfahrung in Vorstellungsgesprächen haben, neigen dazu, anhand unzureichender Informationen einen Arbeitsvertrag zu unterzeichnen. Das böse Erwachen kommt in den ersten Arbeitstagen und -wochen, wenn klar wird, dass der neue Job nicht wirklich passt. Einige kündigen dann sehr früh, andere kündigen innerlich (Quiet Quitting) – und wieder andere nutzen Career Cushioning, um sich auf den Absprung vorzubereiten.

Die häufigsten Gründe für die Kündigung eines neuen Jobs innerhalb des ersten Jahres (in Prozent)

Quelle: Statista 2023

Mehr zu den Hintergründen haben wir in unserem Beitrag „Die häufigsten Kündigungsgründe von Arbeitnehmenden“ zusammengefasst.

Wie funktioniert Career Cushioning?

Nach außen erledigen Arbeitnehmende beim Career Cushioning weiterhin ihren Job – allerdings mit beschränktem Einsatz. Denn einen Teil ihrer Ressourcen setzen sie dafür ein, sich beruflich abzusichern: 

 

  • Fort- und Weiterbildungen: Wer sich neue Kompetenzen erwirbt und seine Skills ausbaut, kann in seiner Branche aufsteigen oder sich unbekannte Arbeitsbereiche erschließen – eine gute Voraussetzung, um den eigenen Marktwert zu erhöhen und für andere Arbeitgeber attraktiv zu sein. 
  • Business-Netzwerke: Ob LinkedIn oder XING, wer von Recruiter:innen gefunden werden möchte, hält seine Profile aktuell oder wird selbst aktiv und nimmt mit passenden Unternehmen Kontakt auf. 
  • Zwischenzeugnisse: Wenn Mitarbeitende bereits im Hintergrund Bewerbungen verschicken oder zumindest jederzeit dazu bereit sein möchten, fordern sie regelmäßig Zwischenzeugnisse beim Arbeitgeber an. Zusammen mit dem aktuellen Lebenslauf machen diese Qualifikationsnachweise die Bewerbung perfekt.  
  • Stellenanzeigen: Zum Career Cushioning gehört es auch, Job-Annoncen zu durchforsten und nach besser bezahlten Alternativen oder einer höheren Position Ausschau zu halten. Dafür eignen sich die großen Plattformen wie Indeed oder Stepstone ideal.

Diese Vorteile bringt Career Cushioning für Mitarbeitende

Kommt es tatsächlich zu einer Kündigung, sind Career Cushioner dank ihres Sicherheitsnetzes gut vorbereitet. Selbst wenn ihr Arbeitsplatz langfristig erhalten bleibt, bringt ihnen die Absicherung dennoch einige Vorteile: 

 

  • Weniger Angst, Stress und Sorgen: Das Unternehmen strukturiert um, die Wirtschaft schwächelt, jüngere Konkurrenz kommt ins Team? Wer einen Plan B hat, kann solchen Unsicherheiten gelassen(er) entgegensehen. Auch bei Mobbing oder Problemen, die sich nicht lösen lassen, können gut Vorbereitete rasch das Unternehmen wechseln.  
  • Mehr Skills und Wissen: Wer Fort- und Weiterbildungen in Anspruch nimmt, arbeitet an seinen Fähigkeiten und an seiner Persönlichkeit – das kann zu mehr Kompetenz, Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit führen. 
  • Aufstiegsmöglichkeiten: Die Karriereleiter im eigenen Unternehmen ist rasch erklommen? Es mangelt an Impulsen und Aufstiegsmöglichkeiten? Dann haben vorbereite Mitarbeitende passende Alternativen parat.  

 

Doch es gibt auch Fallstricke, die mit Career Cushioning verbunden sind:  

 

  • Wer immer nach Alternativen Ausschau hält und sich nie ganz auf seinen aktuellen Job einlässt, kann schwerlich zufrieden damit werden. 
  • Möglicherweise dient die Suche nach Alternativen der Konfliktvermeidung: Probleme werden im Team oder gegenüber dem Vorgesetzten nicht angesprochen, da man innerlich ja schon gekündigt und einen vermeintlich besseren Job in petto hat.  
  • Der Lernerfolg, den eigenen Standpunkt zu vertreten, Konflikte zu lösen und sich persönlich weiterzuentwickeln, bleibt somit aus 

 

Wie man im Job am besten mit Streit umgeht und Probleme konstruktiv löst, beleuchtet unser Interview „Was geht ab? Konflikte lösen am Arbeitsplatz“.  

Was bedeutet Career Cushioning für Unternehmen?

Angestellte, die einen verlockenden Plan B haben oder im Hintergrund aktiv daran arbeiten, gehen möglicherweise weniger motiviert an ihre aktuellen Aufgaben heran. Sie machen Dienst nach Vorschrift – halten sich zugleich aber aus allem anderen heraus, vermeiden Konflikte und sind bei der kleinsten Unstimmigkeit bereit, ihren Job zu wechseln. Das kann zu geringerer Produktivität, fehlendem Teamgeist und einer höheren Fluktuationsrate führen. All diese Punkte wirken sich negativ auf die Unternehmenskultur aus und verursachen Kosten für Arbeitgeber.  

 

Vorteilhaft für Unternehmen erweist sich dagegen, dass viele Career Cushioner ihre neu erworbenen Kompetenzen in die Arbeit einfließen lassen. Dennoch kann es nicht im Interesse von Arbeitgebern und Vorgesetzten sein, wenn ihre Mitarbeitenden innerlich gekündigt haben und schon halb auf dem Absprung sind.

Wie können Unternehmen auf Career Cushioning reagieren?

Wer fair bezahlt wird, sich entfalten kann, sicher ins Team eingebunden ist, spannende Aufgaben und Aufstiegschanchen sowie eine ausgeglichene Work-Life-Balance hat, wird seinem Unternehmen tendenziell länger treu bleiben.  

 

Für Unternehmen gilt es daher, die Mitarbeiterzufriedenheit und das Mitarbeiter-Engagement hochzuhalten. Dazu stehen HR und Vorgesetzten verschiedene Möglichkeiten offen:

 

 

Wie können Unternehmen die Loyalität ihrer Mitarbeitenden stärken und die Wechselbereitschaft senken? Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag zur Mitarbeiterloyalität 

 

Ebenfalls relevant in diesem Zusammenhang: das Thema Retention Management (Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung).

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    Um Zusatzleistungen an Ihr Unternehmen anzupassen und den Überblick zu behalten, erstellen Sie am besten einen Business Case für Benefits.

    Fazit

    Career Cushioning spiegelt die Unsicherheit vieler Arbeitnehmender wider. Arbeitgeber können durch Wertschätzung, Weiterentwicklungsmöglichkeiten und eine starke Unternehmenskultur aktiv daran arbeiten, die Motivation ihrer Mitarbeitenden zu fördern und sie langfristig ans Unternehmen zu binden. 

     

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    Ruth Wiebusch

    Ruth Wiebusch

    Freiberufliche Texterin

    Ruth erstellt seit fünf Jahren Blogbeiträge für das Spendit Magazin. Sie ist Expertin auf den Gebieten Mitarbeitermotivation, steuerfreie Sachbezüge und New Work. Neben Inhalten für Online-Magazine kreiert sie PR-Texte, Marketingmaterialien und Content für Webseiten. Ihre Softskills: viel Erfahrung, Empathie, Neugier und Lust auf Abwechslung. 

    Bitte beachten Sie, dass wir keine Steuer- oder Rechtsberatung erbringen dürfen und mit dieser Information keine Steuer- oder Rechtsberatung erbracht wird. Es handelt sich lediglich um allgemeine Informationen zu den von uns angebotenen Produkten, die auf den jeweiligen Sachverhalt Ihres Unternehmens im Einzelfall anzupassen und aus steuer- und rechtlicher Sicht zu würdigen sind. Bitte holen Sie eine auf Ihre Umstände zugeschnittene Beratung Ihres Steuer- bzw. Rechtsberaters ein, bevor Sie Entscheidungen, über die sich in Zusammenhang mit unseren Produkten ergebenden Themen, treffen. Es kann keine Haftung übernommen werden.

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